Die Ausgewanderten
W.G. Sebald»Ich kenne kein Buch, das mehr über das komplexe Schicksal vermittelt, ein Europäer am Ende der europäischen Zivilisation gewesen zu sein.«Susan Sontag
»Ein Meisterwerk«Heinrich Detering, FAZ
W. G. Sebald bewegt sich in seinem vielgerühmten Meisterwerk Die Ausgewanderten am »Rand der Finsternis«. Mit großem Feingefühl schildert er die Lebens- und Leidensgeschichten von vier aus der europäischen Heimat vertriebenen Juden, die im Alter an ihrer Untröstlichkeit zerbrechen. Indem Sebald die Vergangenheit eines früheren Vermieters, eines ehemaligen Dorfschullehrers, eines Großonkels und eines befreundeten Malers zu rekonstruieren versucht, erzählt er indirekt auch von sich selbst — von seinem Schmerz über das Schicksal dieser Menschen, von seiner Trauer über die deutsche Vergangenheit, von seinem Kummer über die weitverbreitete Erinnerungslosigkeit.W. G. Sebald schreibt, um das Gedächtnis zu bewahren. Also hat er recherchiert und Gespräche geführt, hat Fotos und Dokumente gesammelt sowie Schauplätze bereist. Entstanden ist eine poetische Prosa, flirrend zwischen Wirklichkeit und Phantasie, geheimnisvoll verwoben und trotz aller Bezüge und raffinierten Verunsicherungsstrategien doch bedrückend klar. Selbst den unscheinbarsten Einzelheiten widmet Sebald die größte Aufmerksamkeit. Wie der Schmetterlingsjäger, der durch die Erzählungen huscht und in dem der Leser den russischen Romancier und Exilanten Nabokov erkennt, spürt er in Atmosphärischem, Flüchtigem dem Schicksal seiner Figuren nach.